"Region - Landsberg/Lech:"
Kloster Sandau
(Landkreis Oberbayern; Reg.Bezirk LLech/Gmd.: LLech)
Koordinaten - in Google-Earth).:
10°52'50.00"O ( Östlicher Länge),
48°03'50.49"N" (Nördlicher Breite)
Das heutige - ehemalige Kloster Sandau liegt am Rande des Landsberger Stadtgebietes im Norden am rechten Lechufer. Unter der fränkischen Dynastieherrschaft der Karolinger wurde dieser Bau, ca. im 7.-8. Jahrhundert begründet. Der Ursprungsbau - war ein "Apsidensaal" mit einem dreigliedrigen Chorhaus und seitlichem Anbau im Norden, Westen und Süden. Eine Bauform, wie sie ursprüngl. im Vorderen Orient beheimatet, und über das Mittelmeergebiet bereits während des frühen Mittelalters ihren Einzug gefunden hat. Hierbei handelte es sich um eine ehemalige Klosterkriche, was die zahlreichen Fragmente einer steinernen Chorschrankenanlage belegen, die das östliche Drittel des Langhauses gegenüber dem für Laien zugänglichen westlichem Raum abgegrenzte.
Der aus dem Adelsgeschlecht der Huosi stammende Graf Engildeo übergab dem Benediktbeurer Kloster (gegründet durch seinen Vater) die Ortschaft Sandau und einige umliegende Siedlungen (Pürgen, Untermühlausen, Ummendorf), in das er dann selbst als Mönch eintrat. Jedoch während der Säkularisation unter Herzog Arnulf (907-937) ging der Ort dem Kloster Benediktbeuren wieder verloren und und wurde später Mitte des 9. Jahrhunderts (955)
durch ein Großfeuer zerstört. Man vermutet dies während der Überfälle ungarischer Reiterkrieger, die später unter König Otto I. 936–973 (aus dem Geschlecht der sächsichen Liudolfinger (Ottonen) mit einem Heeresaufgebot von Schwaben, Bayern, Franken und Böhmen den Ungarn besiegt wurden.
Anmerkung: Siehe Schlacht auf dem Lechfeld / (Bischof Ulrich v. Augsburg 923 –973).
Eine steinerne Klosterkirche blieb jedoch weiter erhalten und wurde bis heute immer wieder umgebaut. Zum Kloster gehörte damals schon ein kleines Dorf, welches eine eigene Gerichtsbarkeit, sowie das Marktrecht besaß. Nach seiner Zerstörung ging dieses jedoch an die Stadt Landsberg (1160 erstmals urkundlich erwähnt) über.
Während des 14. Jhdt. wechselten dann die Besitzungen von Sandau unter die Herrschaft der Rohrbacher, die dann 1391 dem Abt Heinrich von Benediktbeuern außer Grundbesitz und Geld
auch das Patronatsrecht und den Kirchensatz von Sandau vermachten.
Als ältester namentlich bekannter Geistlicher ist uns "Abt Albanus de Santowa" bekannt, der 774 bei der Synode in Dingolfing anwesend war. Zu dieser Zeit wohnten ca. 25 Mönche im Kloster, das auch vom Apostel der Deutschen, dem hl. Bonifatius (680-754), besucht wurde.
Um die Wende des 15. Jhdt. haben die Geistlichen dann ihren Wohnsitz von Sandau nach Untermühlhausen verlegt. Als erster dann hier ansässiger Vikar des Klosters Benediktbeuern wird Michael Wendl 1508-1515 genannt.
Aus der Benediktbeurer Chronik des 11. Jahrhunderts stieß man auf Aufzeichnungen des Mönches "Gottschalk" der über die Existenz eines Klosters Sandau östlich des Lechs berichtete. Man schenkte diesen Überlieferungen jedoch bislang keine bedeutende Bewertung, erst bis man aufgrund von Grabungen und unter Einsichtnahme besitzgeschichtlicher Verhältnisse, den offizellen Beleg dafür fand.
(Hinweis F. Kramer/Hermann Dannheimer - LL)
Literaturquellen:
H. Dannheimer, Sandau. Archäologie im Areal eines altbaierischen Klosters des frühen Mittelalters (mit Beiträgen von Rupert Gebhard u.a.), Kommission f. bayerische Landesgeschichte bei d. Bayerischen Akademie d. Wissenschaften (Herausgeber), Beck-Verlag, München 2003. Römerroute: Kempten -> Epfach von Albrecht Müßler (1998)
Links/Services zu:
Bistum Augsburg-Kloster Sandau: GERMANIA SACRA - Bistum Augsburg/Benediktinerabtei Beniktbeuern
Untermühlhausen (Geschichte):