"(Spät-) Bronzezeit / Urnenfelderkultur: (1.200 bis ca. 750 v.Chr.)"


Frühgeschichte folgenreiche Kulturerscheinung und Völkerbewegung der mittleren/späten Bronzezeit. Die U. ging seit etwa -1300 v.Chr. von der dicht besiedelten Nied
er-Lausitz aus, erfaßte bald andere Völker. Charakterist. ist die Verbrennung der Toten, die Beisetzung der Asche in Urnen und die Anlage ausgedehnter Urnenfriedhöfe. Die U. führte zu einer starken Belebung des Kunstschaffens; aus ihr erwuchs die "frühe" Hallstattzeit(750 bis ca. 450 v.Chr.). Die Träger der Urnenfelderkultur siedelten von der mittleren Donau nach Süden hin und entlang dieses Stroms bis nach Böhmen und Polen, über Mitteldeutschland bis in den Westen Frankreichs, Mittelitalien und Nordspanien. Sie waren politisch stark aktiv, was auch die Kriegsführung einschloss. Zur Gesellschaft gehörten bereits spezialisierte Handwerker, Bauern und wahrscheinlich auch Händler. Desweiteren ist das Entstehen einer sozialen Elite feststellbar.

Von Ostfrankreich über die Schweiz bis nach Österreich ist der Beginn durch eine Anzahl kleinerer Flach- oder Hügelgräbergruppen gekennzeichnet. Beigaben aus diesen Gräbern fallen durch eine Reihe von neuen charakteristischen keramischen Form- u. Verzierungsmerkmalen sowie von Bronzegegenständen auf.
Kennzeichnende für diese Zeitepoche sind neue keramische Merkmale - Zylinderhalsgefäße, abgekantete Randformen, nach außen herausgetriebene Buckel auf dem Gefäßbauch sowie glänzende u. polierte Oberflächen. Unter den Bronzegegenständen ist vor allem das Auftreten des einschneidigen Messers sowie einer Reihe von "schweren" Gewandnadeln u. Armringen hervorzuheben, die sich durch eine breite, stark profilierte Rippenzier auszeichnen. Pferdegeschirr- u. Wagenbestandteile sowie Waffenbeigaben lassen bei einer Reihe dieser frühen Gräber auf eine sozial gehobene Schicht schließen. In einer Mittelphase lassen sich mehrere Regionalausprägungen über zwei bis drei Jh. verfolgen.

Die Endphase der "Urnenfelderkultur" ist gekennzeichnet durch tiefgreifende Veränderungen, die letztlich zur Ausbildung der Hallstattkultur führten. Anzeichen sind dafür Bräuche, wie die Errichtung von Grabhügel - wahrscheinlich bestimmt für eine gesellschaftl. Oberschicht, weiters die allmählich einsetzende Verwendung von Eisen, meist als Schmuckeinlage, vereinzelt auch zur Fertigung ganzer Schwertklingen oder Lanzenspitzen, sowie die Fertigung neuer Zaumzeugelemente, die auf Vorbilder aus dem pontisch-kaukasischen Raum zurückgeführt werden. Weiters kennzeichnend ist der Beginn von Gefäßbemalung in Rot-Schwarz, die in den Gefäßen der Alb-Hegau-Gruppe der Hallstattkultur ihre höchste Blüte findet. Wirtschaftliche Grundlage bildete wie in den vorausgegangenen Zeiten die Landwirtschaft. An Haustieren sind Hund, Schwein, Schaf, Ziege, Rind u. Pferd nachgewiesen.

Folgende interessante belegte Grabungsfunde in der Lechrain-Region konnten festgestellt werden:

Landsberg/Schlossberg

Hockergräber - Obermeitingen (in Vorbereitung)

Göggingen / Lagerlechfeld (in Vorbereitung)


xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx (in Vorbereitung)

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Urnenfelderkultur: Archäologie am Obermain/Archäologielexikon