Laténe- oder auch ("Jüngere Eisenzeit") benannt nach dem ursprünglichen Fundort in der Schweiz (am See von NeuChatél), wurde geprägt durch das Volk der europischen Vorgeschichte - den Kelten. Über kein anderes Volk wurde mehr geschrieben, denn mit ihnen endete die Zeit der namenlosen Überlieferung. Viele Flussläufe in Deutschland haben ihren Namensursprung aus dieser Zeit. So auch der Name des Lechflusses "licca". Über dieses Volk berichtete bereits "Caesar" während seiner Eroberungsfeldzüge. Von römischen Geschichtsschreibern "Keltio", "Gallier" oder auch "Galater" genannt. Bereits der griech. Historiker - Herodot (484-430 v.Chr) berichtete über dieses Volk als erster von den "Keltike", der damals am weitest entfernten Kultur im Westen bekannten Bewohnern.
Während der "vorrömischen Eisenzeit" verstärkte sich der kulturelle Unterschied auf dem Gebiet des heutigen Deutschland, zwischen dem "germanischen Norden" und dem "keltischen Süden". Das ursprüngliche Siedlungsgebiet lag zwischen der Loire, Mosel & Rhein. Die Bevölkerung wuchs - jedoch verteilte sich dies mehr und mehr zu Ungunsten der Fürsten und Adelsherren und Dorfältesten. Angehörige des "niederen Standes", drängten dagegen in die südlichen Ländern und markierten damit das Zeitalter der Keltenwanderungen ab dem 5. bis 3. Jhdt. v.Chr. Plutarch berichtete in seinen Schriften "Es waren Zehntausende junger kriegstüchtiger Männer, die noch mehr Frauen und Kinder mit sich führten.." Verursacht wurde dies durch karge Bodenerträge, sodaß das ursprüngliche Land die Bevölkerung nicht mehr ernähren konnte. Auf ihren "Streifzügen" kamen sie im Westen bis an den Atlantik und den Britschen Inseln, imOsten durch das heutigen Bayern entlang der nordalpinen Gebirgszone über die Donau und den Balkan bis nach Griechenland und Kleinasien. Aufgrund römischer Berichte sind wir heute über das Leben, der Völker und Stämme gut informiert.
Im heutigen Bayern siedelten der Stamm der "Vindelicer" - insbesondere im Lechrain die Unterstämme der "Cattenaten" im Osten, sowie der "Estionen" und "Brigantier" im Westen im Bereich des Bodensees. Keltische "Oppidums" u./oder überlieferte Ortsnamen keltischen Ursprungs, findet man in diesem Gebiet u.a. in "Abodiacum" (Epfach), "Cambodunum" (Kempten), sowie "Cassiliacum (Memmingen).
Bereits in der Hallstattzeit siedelten frühkeltische Stämme auf Bergplateus, erste Befestigungen mit Pfostenschlitzmauern o.a. holzgestützten Trockensteinmauern begannen sich zu entwickeln (Staffelberg - Nordbayern). Eisenwerkzeuge, Gewandfibeln, sowie Keramikformen nahmen mehr und mehr kunstvolle Gestalt an. Auch durch den Handel kamen aus dem Mittelmeerraum Schmuckgegenstände wie verzierte Bronzefibeln, (Vogelkopf- und Maskenfibeln), aber auch Muschelketten, Glasringe etc.
Bestattungsriten leiteten sich ursprünglich aus der Hallstattzeit ab - man begrub die Verstorbenen noch unter Rundhügeln. Später entstanden Schachtgräber und vereinzelte Einzelgräber bis hin zu Grabgruppen. Kennzeichnend war nun der stete Wandel durch sozialreligöse Veränderungen und Stammeswanderungen. Spätere Nekropolen, in denen die adelige Führungsschicht bestattet wurde, waren kennzeichnend durch reichhaltige Grabbeigaben, über Waffen, Alltagsgegenstände, Arm-/Beinringen, Pferd und Wagen.
Kultur- und religiöse Vorstellungen dieser Volksstämme waren geprägt durch die hierarchische Bevölkerungstruktur. "Druiden" (Wissenden um die Eiche) nahm,en darin eine Sonderstellung ein - sie waren Priester, Richter, Ärzte, Philosophen, Sterndeuter sowie Vermittler zu den Göttern in einer Person. Sie bewahrten die Tradition, lehrten mündlich (mangels Schriftniederlegung) an die Nachfolger weiter, "damit diese dem Volk verborgen blieben...."zitierte zumindest Caesar". Man traf sich an solchen "heiligen Hainen", oder viereckigen Wallgraben-Anlagen - sogenannten "Keltenschanzen", bei denen einmal im Jahr Kulthandlungen, sowie Gericht abgehalten, u.a. auch Menschenopfer getätigt wurden. Die Göttervorstellungen waren geprägt durch männliche Gottheiten - der "Dreifaltigkeit" - Taranis, Teutates und Esus, symbolisierend die Pferdegestalt (halb Mensch, halb Tier), weiters Blitz und Donner, sowie der erde, des Waldes und der Pflanzen. Den männlichen Gottheiten gegenüber standen "Eponna" - die Reitergöttin, Arduinna (nach ihr benannt die Ardennen) der Göttin der Jagd, sowie Nemetona als Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin. Weitere weniger bekannte symbolisierten die Gegenwart von Wesen in Wäldern, Quellen, oder Seen, sowie gewissen Tiergattungen.
Den Untergang der Kelten, konnte jedoch der dichtbevölkerte Götterhimmel nicht verhindern. Die Unvermögen zur Bildung einer zentralen Staatsform aufgrund der vielfältigen Stammesstruktur zum einen - stand der Vormarsch der römischen Expansionspolitik im letzen Jhdt. v.Chr. gegenüber. Cäsar bezwang die linksrheinischen Stämme zwischen 56-51 v.Chr., sowie die rechtsrheinischen und im südlichen Deutschland lebenden und stark von germanen dezimierten Kelten 15 v.Chr. Damit endete die Kultur der Kelten und wurde in der römischen Kultur assimiliert.
Folgende interessante belegte Grabungsfunde
in der Lechrain-Region konnten festgestellt werden:
Keltenschanze (bei Schwabmünchen)
Keltenschanze (bei Türkheim)
Keltische Viereckschanze (Leeder) ...in Vorbereitung
Keltische Viereckschanze (Achselschang/Utting) ....in Vorbereitung
Keltischer Fürstensitz IPf-Bopfingen
Links/Services zu:
Keltenmuseum - Manching
Achäologische Staatsammlumg - München
Federseemuseum - Kelten
Der frühkeltische Füstensitz am IPF (Bopfingen)
http://www.keltenmuseum.de/dt/ho_sitemap/map.html
http://www.waldgirmes.de/roemer/index.htm