(Früh-) Völkerwanderung / Langobarden (200 - 700 n. Chr.:)

"Je weiter der nördliche Himmelsstrich vo der Sonne entfernt ist und in Schnee und Eis erstarrt, umso gesünder ist er für die Körper der Menschen und günstig für die Vermehrung der Völker [...] Gleichermaßen ist auch der Volk der Winniler oder Langobarden, das damals noch glüclich in Italien herrschte von germanischen Völkern herstammend, von der Insel Skandinavien gekommen." Paulus Diaconus, um 770 n.Chr.
Diese Worte aus der Stammesgeschichte der Langobarden von Paulus Diaconus - einem einflussreichen Spross aus einer langobardisch-friaulischen Familie. Dieser war mit Adalberga - der Tochter des letzten Langobardenfürsten Desiderius verheiratet, und lebte im süditalienischen Benevent. Als theologischer Gelehrter wurde er von König Karl (später "Charlemagne") an seinen Hof berufen, wo er ein sechsbändiges Werk über die Geschichte der Langobarden schrieb:

Das Volk - ursprünglich ansässig in Skandinavien, nennt sich Winniler, den Namen Langobarden nehmen sie erst später an. Vermutlich wegen Überbevölkerung brechen ca. 1/3 des ursprünglichen Volkes im 2.Jhdt. n.Chr. nach Losentscheid von Skandinavien auf. Über Nordjütland, Sachsen über Böhmen wandern sie im Laufe der Jahrhunderte in den späteren Lebensraum bis nach Norditalien ein. Erstmals wird der Name in römischen Annalen von "Vellejus Paterculus" einem röm. Offizier unter Tiberius während der Germanenfeldzüge (9 und 16 n.Chr.) erwähnt wo sie u.a. Verbündete des Marbod des Markomannen-Königs sind. (siehe auch Arminius/Cherusker).
In der 2. Hälfte des 1.Jhdt. leben sie an der unteren Elbe, später im 2. Jhdt. berichtet Cassius Dio ein röm. Geschichtsschreiber, daß ca. 6.000 die Donaugrenze der Provinz Pannonien überschreiten. Dies ist der Anfang der Markomannenkriege Marc Aurel's (161.180 n.Chr.) in die 11 Germanenvölker unter König Ballomarius erstmals über Noricum nach Oberitalien vordringen. 489 erscheinen weitere donauaufwärts, im Gebiet der Provinz Noricum (Rugier), die ursprünglich nach dem Tod Attila des Hunnen sich zusammen mit den Herulern, Skiren und Sueben abspalteten und sich im Karpatenbecken ansiedeln. Dort geraten sie in den Machtbereich des oström Kaisers Zenon, und des Westgoten-/Skirenfürsten Odoaker, die sich 487 n.Chr.auf dem Tullner Feld verlustreich bekämpfen. Das Rugierreich wird zerschlagen. In diesen nun fast menschenleeren Bereich stoßen nun die Langobarden vor. Aus dem östlichen Raetien, und dem Gebiet des Ufer-Noricum, zogen sich die röm. Bevölkerung zurück, Thüringer und Heruler stoßen in dieses Gebiet nach, und werden anfangs von den Langobarden durch Tribut-/Schutzzahlungen zur Friedenshaltung unterstützt. Auf der Ebene des Marchfeldes (heutiges Österreich), bekämpfen und besiegen diese ,jedoch 508 n.Chr. die Heruler und übernehmen damit die Herrschaft. Ihr erster König Wacho baut durch geschickte Heirats- und Agressionspolitik seinen Herrschaftsbereich auf und begründet damit die "langobardische Dynastie". 547 n.Chr. ziehen diese weiter nach Pannonien. Der oströmische Kaiser Justinian nutzte diese Expansionspläne gegen die Gepiden als auch dem beginnenden Frankenreich in dessen Einflußbereich ebenfalls Venetien lag. Das Bündnis der Langobarden mit den einbrechenden Awaren besiegelt damit das Ende des Gepidenreiches, und für Alboin ist nun der Weg nach Italien frei. Mit 150.000 Mann wandern die Langobarden 568 n.Chr. in Oberitalien ein und gründen nun das "Lombardische Reich". In den weiteren 200 Jahren zerfällt dieses jedoch aufgrund div. Familen/Clandifferenzen, in viele Herzogtümer. Einen endgültigen Höhepunkt erreicht das Reich durch Aistulf (749-756 n.Chr.), der als Voraussetzung für seine Eroberungspolitik Gesamt-Italiens eine Heeresreform umsetzt. In Kategorien eingeteilt, wurden alle Italiener (Lombarder) nach Besitz geschätzt, und danach verpflichtet entsprechendes Waffen/Rüstungsgut, sowie Heeresaufgebot zu stellen. In der Auseinandersetzung mit dem vVatikanisch-/päpstlichen Machtbereich, und dem Aufstieg der merowingisch/fränkischen Dynastie begründet durch Karl Martell, Pippin, sowie Karl - / Karlmann, endet jedoch diese Dynastie. Desiderius der letzte König gibt seine Tochter "Desideria" dem Frankenkönig Karl als Ehefrau. In der Auseinandersetzung der fränkischen Brüder Karl und Karlmann (761-771) wird das Reich dann endgültig 774 n.Chr. vom fränkischen Hausmeier - Karl dem Großen besetzt.

Literaturquellen:
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Links/Services zu:

Die Langobarden - ( WIKIPEDIA - Internetseite)
Die Langobarden - ( GAMLA HISTORIA- Internetseite)
Die Langobarden - ( Mittelalter Genealogie - Internetseite)