Frühes-) Mittelalter - "Liudolfinger /Ottonen-Dynastie": (919 - 1024 n.Chr.:)
(teilw. Textpassagen aus Wikipedia.de)
Die Liudolfinger, auch Ottonen genannt, waren ein sächsisches Adelsgeschlecht, das durch die Herrschaft der Karolinger als sächsischer Stamm eingebürgert, in den Adelsstand aufstieg. Die Liudolfinger regierten im Heiligen Römischen Reich von 919-1024. Begründer des Adelsgeschlechts war Graf Liudolf († 866). Die Bezeichnung Ottonen geht auf die drei liudolfingischen Kaiser zurück: Otto I., Otto II. und Otto III.
Mit dem "Regnum Theutonicum" beginnt im engeren Sinne die Deutsche Geschichte. Konrad I. versäumte es wöhrend seiner regierung, der Entwicklung des Reiches ein festes ezitgemäßes Fundament zu geben. Auf seinem Totenbett allerdings beweist der kinderlos gebliebene Konrad I. historische Größe: Er bittet seinen Bruder Eberhard auf die Erbfolge zzu verzichten und die Königsinsignien jenem zu bringen, "dem das Glück mit den edelsten Sitten folgt", seinem schlimmsten feind, Herzog Heinrich von Sachsen. .
Herrscher aus der Familie der Liudolfinger
Heinrich I. (König 919-2.7.936)
war der Sohn von Herzog Otto dem Erlauchten von Sachsen und ein Enkel Liudolfs. Er wurde 919 in Fritzlar von den fränkischen und sächsischen Großen zum ostfränkischen König gewählt. Seine politischen Ziele waren die Schaffung der Reichseinheit, des inneren Friedens, Integration Schwabens und Bayerns ins Reich, und Wiedergewinnung Lotharingiens. 929 verabschiedet er die Quedlinburger Hausordnung, die seinen zweiten Sohn Otto I. (von seiner zweiten Frau Mathilde) zum direkten Nachfolger bestimmte. Die anderen Söhne wurden mit der Herzogswürde abgefunden.
Eine seiner wichtigsten Aufgaben war die Verteidigung des Reiches gegen die immer wieder angreifenden Magyaren (Ungarn). Die Sicherung der Ostgrenze und Bekämpfung der Magyaren und Normannen. Heinrich I. erweist sich als überlegener Politiker. Als er auf der Burg Werla den ersten Ansturm der magyarischen Reiterscharen (924) erwartet, fällt seinen berittenen Beobachtern ein Fürst aus dem Árpádengeschlecht in die Hände. Heinrich verhandelt, und ist bereit den Árpádenfürsten Tribut zu zahlen, wenn das Reich vor weiteren Übergriffen verschont bleibt. Den auf neun Jahre geschlossenen Vertrag nutzt er um massive Reichsverteidigung auf die Beine zu stellen. Die "Burgenverordnung" von 926 verpflichtet zur Errichtung von Wehranlagen. Die Freien unterliegen wieder der Wehrpflicht und die gepanzerten Reiter werden verstärkt. Bevor Heinrich I. seine Wehrkraft gegen die Magyaren richtet, erprobt er sie im Winter 927/28 an den slawischen Hevellern. 933, nach Ablauf des neunjährigen Friedens verweigert er den Tribut, die Magyaren fallen ins Reich ein und verwüsten Franken und Thüringen. Bei Riade an der Unstrut fällt dann die Entscheidung, vorwiegend auch durch seine aufgestellte "Panzer-Reiterei". Der König siegt über die Àrpáden und in Westeuropa kehrt der Friede für 22 Jahre ein. Heinrich steht auf dem Höhepunkt seiner Macht. 926 hat ihm schon Rudolf II. von Burgund gehuldigt, und ihm die "Heilige Lanze" übergeben, an deren Spitze - so berichtet die Legende ein Nagel aus dem Kreuz Christi eingearbeitet ist. Heinrich stirbt am 2.7.936 an einem Schlaganfall.
Otto I., der Große -(936, ab 962-973, als Kaiser)
Mit König Otto I. bestieg 936 eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Heiligen Römischen Reiches den Thron. Ottos Heer war es, das die Ungarn endgültig besiegte und der Bedrohung aus dem Südosten ein Ende bereitete, als er sie in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 vernichtend schlug. Um die Stabilisierung des Reiches zu vollenden, ließ Otto sich von Papst Johannes XII. im Jahre 962 zum Kaiser krönen. Gleichzeitig erneuerte er das römische Kaisertum von Karl dem Großen, bestätigte die Pippinische Schenkung, und verheiratete seinen Sohn und Thronfolger Otto mit Theophanu, einer byzantinischen Prinzessin.
Otto II.
Bereits 973 wurde dieser als Otto II. neuer König und dann auch Kaiser. Er führte die Politik seines Vaters fort und war wie dieser ein erfolgreicher Herrscher. Als Otto II. 983 starb, hinterließ er einen dreijährigen Sohn.
Otto III.: (* Juni/Juli 980 in Reichswald/Ketil b. Kleve)
(Regierungszeit 983-1002, ab 996 als Kaiser)
wurde im Jahre 983 als Dreijähriger zum deutschen König gewählt; für ihn übernahm seine Mutter Theophanu und Großmutter Adelheid von Burgund bis 991 die Regentschaft. Fünf Jahre später wurde er zum Kaiser gekrönt. Kaiser Otto III. verstarb sehr früh (1002) und hinterließ keinen Erben.In seiner Regierungszeit verlagerte sich der Schwerpunkt der Königs- und Kaiserherrschaft nach Italien. Seine Regentschaft ist von ganz individuellen Entscheidungen geprägt. So setzte Otto gegen den rebellischen römischen Stadtadel mit seinen Vertrauten Brun von Kärnten als Papst Gregor V. und Gerbert von Aurillac als Papst Silvester II. eigene Kandidaten ein. In Polen wurde eine vom Reich unabhängige Kirchenorganisation eingerichtet. Im Jahre 1001 musste Otto nach einem Aufstand aus Rom fliehen. Der Versuch einer Rückeroberung scheiterte am frühen Tod Ottos. Sein Leichnam wurde in Aachen beigesetzt.
Heinrich II. (1002-1024, ab 1014 als Kaiser)
Mit Heinrich, einem Vetter Ottos, wurde noch einmal ein Liudolfinger deutscher König. Heinrich war der Urenkel von König Heinrich I. und bestieg 1002 als Heinrich II. den Thron (Königswahl von 1002). Trotz aller Widerstände wurde er 1014 zum Kaiser gekrönt. Später wurde er, aufgrund seiner vielen Stiftungen (Gründung des Bamberger Bistums) 1146 heilig gesprochen. Er starb 1024 ohne männlichen Erben, so dass die Ottonendynastie in männlicher Linie ausstarb. Mit Heinrich ging die Epoche der Ottonen zu Ende und die Königswürde an die Salier (Konrad II.) über.
Literaturquellen/Hinweise:
- Gerd Althoff: Otto I. der Große in: Neu deutsche Biographie, Bd. 19, Berlin: Nauwach -Pagel 1999, 656–660.
- Helmut Hiller: Otto der Große und seine Zeit. München 1980, ISBN 3-471-77847-0.
- Johannes Laudage: Otto der Große. Eine Biographie. Regensburg 2001, ISBN-3-7917-1750-2
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