(Hohes-) Mittelalter - "Salier-Dynastie": (1024 - 1125 n.Chr.:)


Die Salier (abgeleitet von althochdeutsch sal: „Herrschaft“ oder auf Latein salii: „Salzmeerbewohner“, viel wahrscheinlicher aber direkt vom Namen der Salischen Franken, waren ein fränkisches Adelsgeschlecht im Heiligen Römischen Reich (10. bis 12. Jahrhundert) hatten im Heiliges Römisches reich, Deutscher nationGebiet zwischen Worms, dem heutigen Ludwigshafen und Speyer eine ungewöhnlich dichte und für damalige Verhältnisse moderne Adelsherrschaft aufgebaut. Unter dem Kaisergeschlecht der Salier hatte das Heilige Römische Reich seine größte Ausdehnung. Das Zentrum lag im heutigen Rheinland-Pfalz. In die Zeit ihrer 100-jährigen Herrschaft fiel die Kirchenreform, die den Einfluss der Laien beschnitt und damit die Grundlage der Reichsverwaltung erschütterte. .

Erstmals Anfang des 12. Jahrhunderts erscheint der begriff als rex salicus oder reges salici. Vermutlich bezog der Chronist Otto von Freising diesen Namen in Erinnerung an den Merowinger Chlodwig I. auf alle vornehmen Adelsfamilien links des Rheins. Später bezog sich der Name dann nur noch auf Konrad II. und seine Nachkommen. Als deutsche Nebenlinie waren die Salier durch die Mutter Konrad des Roten verschwägert mit den Konradinern.

Als der letzte Ottonenkaiser - Heinrich II. 1024 kinderlos starb, standen 2 Kandidaten zur Auswahl, die beide aus der fränkischen Familieder Salier stammten; die Entscheidung fiel zu Gunsten Konrads II. Der Begründer dieses Geschlechtes war
Konrad der Rote. Dieser wurde durch seine Ehe mit Liutgard, der Tochter Otto des Großen, ernannt als Herzog von Lothringen (944-953), † 10. 8. 955 (Schlacht auf dem Lechfeld), zum Urgroßvater von König Konrad II., der im Jahre 1024 König des ostfränkisch-deutschen Reiches wurde. 1027 wurde er zum ersten Kaiser aus dem Geschlecht der Salier gewählt. Konrad II. erteilte in seiner Amtszeit den Bischöfen und Äbten, Reichsgüter und Lehen, die nach deren Tod an das Reich zurückfielen, weltliche Vasallen hingegen vererbten ihre verliehenen Lehen als Eigentum an ihre Nachkommen. Der König war auf die Loyalität seiner Bischöfe, die zugleich weltliche Aufgaben (meist als bessere Verwalter) erfüllten, angewiesen.

Dieses ottonisch-salische "Reichskirchensystem" wurde jedoch von der aus dem Kloster Cluny ausgehenden Reformbewegung bedroht. Diese durch Papst Nikolaus II. 1059 bestimmte Verordnung, bestritt die Designierung der Bischöfe durch den Kaiser, und gab damit diese in die Hand der gewählten Kardinäle. Sein Nachfolger - Papst Gregor II., verbot die Priesterehe und die Einsetzung von Geistlichen durch Laien. Eingeleitet wurde der Niedergang der Salier durch einen Streit Heinrich's IV. mit dem Papst Gregor II. (Investiturstreit / bekannt durch den Gang zu Canossa). Heinrich IV. und Papst Gregor II. erklärten sich gegenseitig für abgesetzt.Von der Schwächung des Kaisers profitierten die deutschen Fürsten, die in den folgenden Jahrhunderten eigene Landesherrschaften aufbauten. Die zentrale Reichsgewalt schwächte sich dadurch immer mehr ab. in Deutschland entstand eine Opposition der Adeligen und Fürsten, die danach einen Gegenkönig - Rudolf von Rheinfelde (1077-1080), danach Hermann von Salm (1081-1088) einsetzten.
Stammtafel der Salier (Ullstein verlag/Deutsche Geschichte)

Sein Sohn - Heinrich V. mußte letzlich jedoch 1122 im Wormser Konkordat anerkennen, daß Geistliche nunmehr ihre Bischöfe selbst wählten. Papst- und Königtum wurde damit voneinander unabhängig.

Auf die Herrschaft der Salier folgte als Übergang der Sachse Hermann/Lothar III. von Supplinburg (*1075; 1138-1137), sowie danach der Staufer Konrad III. (*1093; 1125-1137), der über seine Mutter, die Tochter Heinrichs IV., ein Neffe des letzten salischen Kaisers Heinrich V. war.

 


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