(Hohes-) Mittelalter - "Babenberger-Dynastie": (976 - 1246 n.Chr.:)Wappen der Babenberger

(Anmerkung: Textauszüge aus Wikipedia und aeiou-at)

Die fränkischen Babenberger oder auch Popponen stammten ursprünglich aus dem Grabfeldgau, dem heutigen Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen. Der Zusammenhang der österreichischen mit den fränkischen Babenbergern, auch ältere Babenberger genannt, wurde seit dem Mittelalter immer wieder behauptet. Von der Wissenschaft wird die direkte Herleitung von den fränkischen Babenbergern heute nicht weiter verfolgt. Da die österreichischen Babenberger aus dem bayerischen Hochadel stammen, ist eine Verwandtschaft naheliegend und wird über mütterliche Vorfahren vermutet. Die Abstammung von den Luitpoldingern wird durch verschiedene Theorien und Indizien heute als wahrscheinlich angenommen. Der erste Babenberger Liutpold war wahrscheinlich ein Sohn oder Enkel des bayrischen Herzogs Arnulf des Bösen. Er war zudem Bruder oder Neffe des Schweinfurter Grafen Berthold. Eine Rivalität zwischen den fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und der fränkischen Babenberger - bekannt als Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt im 10. Jahrhundert während der unruhigen Regierungszeit des Ostfranken-Königs Ludwig IV. (Ludwig das Kind).

Herrschaftsgebiete der BabenbergerDie österreichischen Babenberger waren ein Markgrafen- und Herzogsgeschlecht. Der Name bezieht sich auf Bamberg im heutigen Oberfranken (Bayern). Diese herrschten von 976 bis zu ihrem Aussterben 1246 n.Chr. - vor dem Aufstieg des Adelshauses Habsburg - als Markgrafen und Herzöge in Österreich. Der Name Babenberger sowie die Ableitung aus Franken stammt vom Geschichtsschreiber Otto von Freising (der selbst ein Angehöriger dieser Familie war), leitete das Geschlecht von dem 906 hingerichteten Adalbert von Bamberg ab; danach fand die Bezeichnung " Babenberger " Ende des 15.  Jahrhunderts Eingang in die Literatur. Der Zusammenhang mit den "älteren" Babenbergern ist unklar; wahrscheinlich stammen sie eher von der Familie des 907 gefallenen Markgrafen Liutpold ab. Sicher ist die Herkunft aus dem baierischen Hochadel, bis zur Mitte des 11.  Jahrhunderts hatten die Babenberger als Grafen mehrerer Gaue auch in Bayern Herrschaftsfunktionen inne. Später waren sie nur noch in Österreich verankert. Alle Babenberger tragen Beinamen, die von Ladislaus Sunthaym Ende des 15.  Jahrhunderts erfunden oder zugeordnet wurden.

In den 270 Jahren ihrer Herrschaft wurde aus der Mark ein Herzogtum und Land im rechtlichen Sinn. Mit der Entwicklung des Landes stieg auch das Ansehen der Babenberger, wozu familiäre Verbindungen mit beitrugen. Während die ersten Generationen in gleich gestellten Familien ihre Partner suchten, brachte die Heirat Leopolds III. mit der salischen Königstochter Agnes einen Aufstieg, der durch die Verwandtschaft mit den Staufern (Halbbrüder in der folgenden Generation) noch verstärkt wurde. In den nächsten Generationen gab es nicht nur Verbindungen mit benachbarten Herrschergeschlechtern, sondern auch zu Byzanz ( Heinrich II., Leopold VI.) und zu Ungarn ( Leopold V.). Durch die Familienbeziehungen von Vater und Großvater weist die Ahnentafel Herzogs Leopolds VI. eine starke Orientierung nach Ost - und Südosteuropa auf. Wegen der nicht bekannten Familie seiner byzantinischen Mutter ist für Herzog Friedrich II. die Erstellung der Ahnentafel nur teilweise möglich.

976 wurde Liutpold Graf des Donaugaus erstmals als Graf der wiederrichteten Marchia orientalis (Ostarrîchi) genannt, eines Gebiets von nicht mehr als 100 Kilometer Länge an der Ostgrenze Baierns, das sich zum Herzogtum Österreich entwickelte. Luitpold stand treu zu Kaiser Otto II.. Er wurde nach der Niederwerfung des bairischen Aufstandes 976 als Markgraf eingesetzt. Er dehnte seinen Herrschaftsbereich auf Kosten der Ungarn nach Osten bis zum Wagram aus. Nördlich der Donau beherrschte er nur einen schmalen Landstreifen, während südlich Rodungen bis weit ins Voralpenland vorgenommen wurden.

Die Beinamen der Babenberger
Leopold I. (der Erlauchte) 976- 994
Heinrich I. (der Starke) 994-1018
Adalbert (der Siegreiche) 1018-1055
Ernst (der Tapfere) 1055-1075
Leopold II. (der Schöne) 1075-1095
Leopold III. (der Heilige) 1095-1136
Leopold IV. (der Freigebige) 1136-1141
Heinrich II. (Jasomirgott) 1141-1177
Leopold V. (der Tugendhafte) 1177-1194
Friedrich I. (der Katholische) 1194-1198
Leopold VI. (der Glorreiche) 1198-1230
Friedrich II. (der Streitbare) 1230-1246

994 ging das Markgrafenamt auf seinen Sohn Heinrich I. über. Auf Heinrich, der die Politik seines Vaters fortführte, folgte 1018 sein Bruder Adalbert und 1055 sein Neffe Ernst, dessen bemerkenswerte Treue zu den Kaisern Heinrich II. und Heinrich III. durch viele Gunstbezeugungen belohnt wurde. Unter Adalbert wurden Leitha, March und Thaya als Grenzflüsse etabliert, die es heute noch sind oder viele Jahrhunderte lang waren.

Der nachfolgende Markgraf Leopold II. schwankte im Investiturstreit, stellte sich aber letztlich unter Einfluss Bischof Altmanns von Passau auf die Seite des Papstes. Heinrich IV. war es allerdings trotz Leopolds Niederlage bei Mailberg 1082 nicht möglich, ihn aus der Mark zu vertreiben oder die Nachfolge durch seinen Sohn Leopold III. im Jahre 1096 zu verhindern. Im Streit zwischen Kaiser Heinrich IV. und dessen Sohn Heinrich V. stellte Leopold III. sich auf die Seite des Sohnes, wurde aber auf die Seite des Kaisers gezogen und heiratete 1106 dessen Tochter Agnes, Witwe des Herzogs Friedrichs I. von Schwaben. In der Folgezeit bemühte er sich darum, seinen Landbesitz zu vermehren und abzurunden: Er zog verfallene Lehen Gertrud, Erbtochter der Babenberger, Markgräfin von Mähren und Baden. (Ausschnitt aus dem Babenberger Stammbaum, Stift Klosterneuburgein, kaufte und erbte. In Klosterneuburg baute er eine Residenz. 1125 lehnte er die Königskrone ab. Sein Eifer bei Klostergründungen (vor allem in Klosterneuburg) brachte ihm den Beinamen der Fromme und 1485 die Heiligsprechung durch Papst Innozenz VIII. ein. Er gilt als Landespatron von Niederösterreich und Oberösterreich.

Die Untersuchung der Skelette ergab, dass die Babenberger bis Leopold VI. für ihre Zeit relativ große Menschen (1,80 m) waren. In den letzten Generationen der Babenberger fällt die Häufung von Problemen auf: Friedrich II. war zweimal verheiratet, doch wurden beide Ehen kinderlos geschieden, sein Bruder Heinrich von Mödling hatte den Beinamen der Grausame. Mit dem Tod Friedrichs II. starb die Familie nicht aus. Friedrichs Schwester Margarete hatte 2 Söhne (Heinrich und Friedrich) vom Stauferkönig Heinrich (VII.), die aber 1250/51 starben; seine Nichte Gertrud (Tochter seines Bruders Heinrich) hatte aus der Ehe mit Markgraf Hermann von Baden einen Sohn Friedrich, der 1268 in Neapel gemeinsam mit dem Staufer Konradin hingerichtet wurde, und eine Tochter Agnes († 1295), die in 1. Ehe mit Herzog Ulrich III. von Kärnten , in 2. Ehe mit Graf Ulrich (III.) von Heunburg verheiratet war.


Ende der Babenberger:
Sein Sohn Friedrich II. folgte ihm als Herzog und bekam den Beinamen der Streitbare aufgrund andauernder Kämpfe mit den Königen von Ungarn und Böhmen sowie mit dem Kaiser. Er raubte die Besitzungen seiner Mutter und seiner Schwester und war bei seinen Untertanen wegen seiner Unterdrückungspolitik verhasst. Er fiel 1236 unter Reichsacht und wurde aus Österreich vertrieben. Nach der Exkommunikation des Kaisers verhandelte er erfolglos mit Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen um die Erhebung Österreichs zu einem Königreich. Er starb am 15. Juni 1246 in Kämpfen gegen die Ungarn an der Leitha. Mit seinem Tod erloschen die Babenberger im Mannesstamm. Da das Privilegium minus auch eine weibliche Erbfolge zuließ, war die Nachfolge in Österreich und Steiermark unter den noch lebenden weiblichen Verwandten Friedrichs umstritten. Seine Nichte Gertrud, Tochter seines bereits 1228 verstorbenen älteren Bruders Heinrich, heiratete 1246 Markgraf Vladislav von Mähren, einen Sohn des böhmischen Königs Wenzel I. Diese Ehe war schon 1238 vereinbart worden, jedoch von Friedrich immer wieder hinausgezögert worden. Vladislav starb jedoch wenige Monate später am 3. Januar 1247. Daraufhin heiratete Gertrud 1248 den badischen Markgrafen Hermann VI., der jedoch bereits 1250 verstarb. Der dieser Ehe entstammende Sohn Friedrich führte bis zu seinem Tod 1268 den Titel Herzog von Österreich und Steier, konnte aber nie die tatsächliche Herrschaft erringen. Der österreichische Adel wandte sich 1251 an den böhmischen König. Dessen Sohn Ottokar marschierte daraufhin Ende 1251 in Österreich ein und heiratete 1252 Margarete die Schwester Friedrichs II. und wurde so Herzog von Österreich. Gertrud verbündete sich daraufhin mit dem ungarischen König Béla IV. und heiratete 1252 Roman von Halicz, einen Verwandten Bélas. Nachdem sich Roman in Österreich militärisch nicht durchsetzen konnte, ließ er sich 1253 scheiden und kehrte nach Ungarn zurück. Ottokar, der 1253 seinem Vater Wenzel (I.) als König von Böhmen gefolgt war, einigte sich 1254 mit Béla IV. und überließ diesem die Steiermark. Ottokar besiegte Béla 1260 auf dem Marchfeld, der daraufhin im Frieden von Wien am 31. März 1261 die Steiermark an Böhmen abtrat. Ottokar, der sich 1261 von Margarete trennte, beherrschte somit Österreich und Steiermark. Nach dem Tode Ottokars in der Schlacht auf dem Marchfeld, 1278, fiel das Babenberger Erbe an das Haus Habsburg. Der Text basiert auf einem Artikel der Encyclopedia Britannica (1911).


Literaturquellen/Hinweise: